MEMBRAN - Plateau für zeitgenössische Autopoietik

20. Februar 2016

17:45 Elisabeth Voß

22:00 Offene Lesebühne

23:00 Marek Zmiejewski: Das philosophische Nachtgespräch [Reihe]

 

Dr. Marek Zmiejewski - Philosoph

membranfestival.wordpress.com

17:30 Ausstellungshalle

CONTRASTE – Bewegungszeitung für Selbstorganisation

Seit mehr als 35 Jahren erscheint Monat für Monat die CONTARSTE-Zeitung. Sie berichtet stets vom Neuen im Alten. Von Kommunen, Urban gardening, Solidarische Ökonomie, Schenkökonomie, Klimacamps, und und und …  Ohne Neues keine Veränderung hin zur selbstorganisierten Gesellschaft. Kurz-Vorstellung durch Heinz Weinhausen.
www.contraste.org

 

17:45 Ausstellungshalle

Elisabeth Voß: Alles anders – aber wie?

Ob Menschen ohne Utopie leben können? Es gehört zu den menschlichen Eigenheiten, sich Zustände vorzustellen, die ganz anders sind als der eigene Alltag, vielleicht sogar anders als bisher bekannte Lebensentwürfe. Manche träumen nicht nur, sondern versuchen ihre Utopie zu leben – aus Not, weil das Leiden am Bestehenden schmerzt, weil die Wahrnehmung gesellschaftlicher Widersprüche dazu herausfordert, oder einfach aus Lust und Freude am Neuen. In Deutschland zum Beispiel in der Lebensreformbewegung vor 100 Jahren, nach 1968 in der Alternativenbewegung, und aktuell in dem breiten Feld von Do It Yourself, Share and Repair, Commons und neuen Genossenschaften.

All dies und noch viel mehr nennen wir heute Solidarische Ökonomie – aber wer ist „wir“? Was versteht wer unter Ökonomie, und wer ist mit wem solidarisch? Der vielbeschworene Wandel hat unterschiedliche Gesichter: emanzipatorische Nischen, Widerstand gegen Privatisierungen und neue Heilslehren werfen Fragen auf und weisen auf Widersprüche hin. Lässt sich das – wie es einige erhoffen – in einer großen Konvergenz zusammenführen, um endlich die Gesellschaft zu transformieren, hin zu einer besseren, gerechteren Welt? Oder drohen – wie so oft – marktwirtschaftliche Vereinnahmungen oder Schlimmeres?

Vortrag und Diskussion mit Elisabeth Voß, Autorin des „Wegweiser Solidarische Ökonomie – Anders Wirtschaften ist möglich!“, 2. aktualisierte und wesentlich erweiterte Auflage 2015.

https://elis.netz.coop/bereich/home/seite/home/
In Zusammenarbeit mit dem Friedensbildungswerk Köln.

 

19:30 Ausstellungshalle:

Die BesetzerInnen der Zülpicher Straße 290

Seit dem 11.12.2015 ist die Zülpicher Str 290, sowie die angrenzende Josef-Stelzmann Str 2a besetzt. In einem kurzen Vortrag wollen Aktivist*innen die Instandbesetzung vorstellen, erklären wofür sie kämpfen, was bisher schon umgesetzt wurde und vor welchen Schwierigkeiten und Chancen sie stehen. Es wird auch die Frage beantwortet, welcher Zusammenhang zu den Hausbesetzungen im Kartäuserwall 14 und der Rolshovestr 98 besteht und warum solidarische Wohnräume so wichtig sind.
https://karti14.noblogs.org/

 

19:45 Ausstellungshalle:

 

Jörg Bergstedt: Doppelveranstaltung “Den Kopf entlasten”
Teil 1: Vortrag und Diskussion zu anti-emanzipatorischen Positionen in politischen Bewegungen

Monsanto ist schuld. Nein, die Bilderberger. Quatsch, das Finanzkapital macht alles kaputt. Hinter allem stecken zwei Bankierfamilien. Europa wird immer mehr amerikanisiert. Geht doch gar nicht, weil die BRD ohnehin von den USA besetzt ist. Oder gar nicht existiert …
So oder ähnlich klingen viele Erklärungsmodelle für die Ursachen empfundener Missstände – auch dort, wo eigentlich “für die gute Sache” gestritten wird, wo neue Projekte und Keimzellen entstehen sollen. Statt Menschen zu eigenständigem Denken und kritischem Hinterfragen anzuregen, wandeln viele politische Gruppen nur die Ohnmacht oder Empörung in billige Zustimmung – zwecks politischer Beeinflussung, Sammeln von Anhänger_innen und Wähler_innen oder auf der Suche nach dem schnöden Mammon in Form von Spenden und Mitgliedsbeiträgen. Wer glaubt, dass nur sog. Verschwörungstheoretiker_innen und Rechte darunter leiden, hat volle Tomaten auf den eigenen Bewegungsaugen. Im Vortrag (bzw. Workshop) werden Prinzipien vereinfachter Welterklärungen benannt und dann Beispiele vorgestellt, über die jeweils auch kurze Debatten möglich sind. Dazu gehören auch Vereinfachungen, die tief in die Welt von NGOs, Antifas, Ökos & Co. hineinreichen. Den Abschluss bilden praktische Tipps für skeptisches Denken. ++ Vorab informieren: www.kopfentlastung.de.vu

21:00 Zwischenraum

schallundsellge
vokale improvisationen.

Wer sie nicht sieht, könnte meinen, da singen 4.
schallundsellge sind aber nur 2.
Ganz ohne Instrumente.
Nur 2 Mikros, ohne Effekte.
Das reicht den beiden, um ein ordentliches Groovegewitter loszulassen.
Oder das Publikum in einen Jazzclub mitzunehmen.
Oder in die Mongolei.
Oder dahin, wo überhaupt noch niemand war.
Alles ohne Noten, live improvisiert.
Kann ergreifend werden oder zum Lachen.
Je nachdem.
Und vielleicht singt das Publikum am Ende ja laut mit. 

Hansjörg Schall, studierter Jazzsänger und Chorleiter, lebt in Bonn am Rhein.
Klaus Sellge, Autor, Lektor und Sekretär des Husserl-Archivs, lebt in Köln am Rhein.

www.schallundsellge.de

22:00 Backhaus

Offene Lesebühne

Dein Text.
Deine Bühne.
Ohne Voranmeldung.

Mit Roman Marx und Peter Sorry.

 

23:00 Historischer Caféwagen:

Das philosophische Nachtgespräch
mit Dr. Marek Zmiejewski

„Das Fremde lobt ihr, das Eigene kennt ihr nicht 

Ihr weißt gar nicht, was ihr besitzt“

Adam Mickiewicz – in meiner kläglichen Übersetzung 

„Cudze chwalicie, swego nie znacie

Sami nie wiecie, co posiadacie.” 

Die unermüdliche Arbeit des Geistes durch die Jahrhunderte hätte wenigstens einige Früchte hervorgebracht müssen. Ob wir sie merken, oder miessachten, unterwegs zur unseren egoistischen Zielen, natürlich stehend unter Druck, Zeitmangel und anderen Selbstrechtfertigungen, wollen wir selbstkritisch befragen.

„Dass die (liberalen – freiheitlichen) Institutionen nicht mehr taugen, liegt an uns. Wille, Instinkt, Imperativ… werden gefragt. „Solidarität von Geschlechterketten vorwärts und rückwärts in infinitum“. 

Nietzsche „Götzendämmerung…“

Vortrag und Streitgespräch mit 

Dr. Marek Zmiejewski

 

23:00 Zwischenraum:

Kolb Afro Ensemble 

Seit Jahren spielt eine große Community pan-afrikanischer Musiker zusammen mit internationalen Gästen in der Kolbhalle. Herausgekommen ist ein einzigartiger Sound, der sich zwischen traditioneller afrikanischer Musik, Dancehall, Dub und Reggae bewegt.

 

membranfestival.wordpress.com/